Technische Vorschriften und Effizienzstandards in der Lüftung: Unverzichtbarer Leitfaden für Fachprofis

Veröffentlicht von:Pluggit
Am:03.11.2025
Lesezeit:12 Minuten
Technische Vorschriften und Effizienzstandards in der Lüftung

1. Europäischer und deutscher Normenrahmen für Lüftung

Die moderne Lüftungstechnik agiert in einem komplexen regulatorischen Umfeld, das von europäischen Richtlinien bis zu nationalen Normen reicht. Für Fachprofis ist das Verständnis dieser mehrstufigen Normenhierarchie entscheidend, da sie die technischen Mindestanforderungen, Prüfverfahren und Dokumentationspflichten bestimmt.

1. Europäischer und deutscher Normenrahmen für Lüftung

1.1 EU-Standardisierung und nationale Umsetzung

Die europäische Standardisierung durch CEN (Europäisches Komitee für Normung) und CENELEC schafft die Grundlage für einheitliche technische Spezifikationen im gesamten EU-Binnenmarkt. Die Verordnung (EU) Nr. 1025/2012 etabliert den rechtlichen Rahmen für die europäische Standardisierung. Etwa 30% der europäischen Normen entstehen als direkte Antwort auf Anfragen der Europäischen Kommission im Rahmen der EU-Gesetzgebung.

Die Normen gewähren eine „Konformitätsvermutung“ mit den wesentlichen Anforderungen der EU-Richtlinien – ein Prinzip, das für Installateure eine praktische Verbindlichkeit bedeutet. Wer die Normen befolgt, ist automatisch rechtskonform und vor Produkthaftungsansprüchen geschützt.

Die Richtlinie 2012/27/EU zur Energieeffizienz (geändert 2018 und 2023) setzt die Rahmenbedingungen für die EU-weiten Energieeffizienzziele 2030. Besonders relevant sind die Instrumente Ökodesign (Ecodesign) und Energielabeling, die direkt die verfügbaren Lüftungsgeräte auf dem Markt bestimmen.

1.2 Warum EU-Normen für Ihren Arbeitsalltag entscheidend sind

Die europäische Standardisierung mag abstrakt erscheinen, hat aber konkrete Auswirkungen auf Ihre tägliche Arbeit. Wenn Sie heute ein Lüftungsgerät installieren, muss dieses bereits bestimmte EU-weite Mindeststandards erfüllen. Nur Geräte mit CE-Kennzeichnung dürfen verbaut werden – andernfalls riskieren Sie Haftungsansprüche.

Das CE-Zeichen ist Ihr Schutzschild vor Produkthaftungsansprüchen. Es bestätigt, dass der Hersteller alle relevanten EU-Richtlinien befolgt hat. Bei der Umsetzung von Projekten sind Sie in einer besonderen Verantwortung: Grundsätzlich ist der Hersteller für die CE-Kennzeichnung zuständig. Aber Achtung: Wenn Sie Systeme wesentlich erweitern oder modifizieren, können Sie selbst CE-verantwortlich werden.

1.3 Vom EU-Recht zum deutschen GEG

In Deutschland setzt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2024 direkt die EU-Richtlinien 2010/31/EU und 2018/844/EU (Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden) sowie die Richtlinie (EU) 2018/2001 (Förderung erneuerbarer Energien) in nationales Recht um. Diese direkte Verbindung zwischen europäischen Anforderungen und deutscher Gesetzgebung unterstreicht die strategische Bedeutung der EU-Energiepolitik für die nationale Baubranche.

Das DIN Deutsches Institut für Normung e.V. übernimmt die Konkretisierung europäischer Standards in national anwendbare Normen. Nach Veröffentlichung einer Europäischen Norm (EN) sind nationale Normungsorganisationen verpflichtet, widersprüchliche nationale Normen zurückzuziehen – dies gewährleistet Einheitlichkeit in 34 europäischen Ländern.

1.4 Praktische Konsequenzen für Ihren Betrieb

Diese Normenhierarchie beeinflusst drei zentrale Bereiche Ihres Geschäfts:

Geräteauswahl: Nur EU-konforme Geräte mit CE-Kennzeichnung sind zulässig. Die gute Nachricht: Sämtliche Pluggit-Systeme erfüllen nicht nur die aktuellen Anforderungen, sondern sind in vielen Fällen schon für zukünftige Verschärfungen vorbereitet.

Förderlandschaft: EU-Standards bestimmen, welche Anlagen gefördert werden. Eine falsche Gerätewahl kann bedeuten, dass Ihr Kunde keine Förderung erhält – mit entsprechenden Auswirkungen auf Ihre Auftragslage.

Rechtssicherheit: Die CE-Kennzeichnung und ordnungsgemäße Dokumentation schützen Sie vor späteren Haftungsansprüchen. Praxistipp: Prüfen Sie bei jeder Lieferung die Vollständigkeit der CE-Dokumentation, bevor Sie mit der Installation beginnen.

2. ErP-Verordnung (Energy Related Products): Verbindliche Anforderungen für Lüftungsgeräte

Die Verordnung (EU) Nr. 1253/2014 ist seit 2014 in Kraft und stellt verbindliche Mindestanforderungen für alle in der EU verkauften Lüftungsgeräte. Diese Verordnung bestimmt direkt, welche Geräte Installateure überhaupt verwenden dürfen.

2. ErP-Verordnung (Energy Related Products)

2.1 Ökodesign-Anforderungen: Was sich seit 2016/2018 geändert hat

Die ErP-Verordnung hat den Markt grundlegend bereinigt. Ineffiziente Geräte dürfen seit 2018 nicht mehr verkauft werden. Als Installateur profitieren Sie davon: Sie müssen Ihren Kunden nicht mehr erklären, warum Wärmerückgewinnung sinnvoll ist – sie ist gesetzlich vorgeschrieben.

Seit 1. Januar 2016:

  • Mindest-Ventilatoreffizienz: Die spezifische Ventilatorleistung (SFP) muss die Mindestanforderungen erfüllen.
  • WRG-Pflicht: Alle bidirektionalen Einheiten müssen Wärmerückgewinnung haben.
  • Mindest-Wärmerückgewinnungsgrad: 67% für Wohneinheiten, 73% für Nicht-Wohneinheiten
  • Mehrstufige Motoren: Alle Lüftungseinheiten müssen mehrstufige oder drehzahlvariable Antriebe haben.

Verschärfung seit 1. Januar 2018:

  • Bypass-Pflicht: Bidirektionale Einheiten müssen einen thermischen Bypass haben.
  • Filter-Alarme: Einheiten mit Filter müssen eine visuelle Wechselanzeige haben.
  • Erhöhte WRG-Anforderungen: Es gelten höhere Mindest-Wärmerückgewinnungsgrade.

Praktische Vorteile für Fachprofis: Jedes Gerät muss mehrstufige oder drehzahlvariable Motoren haben. Das bedeutet für Ihre Kunden geringere Stromkosten und für Sie weniger Reklamationen wegen zu hoher Betriebsgeräusche. Alle Geräte mit Filtern müssen über eine visuelle Wechselanzeige verfügen – Ihre Kunden sehen selbst, wann ein Filterwechsel nötig ist, und kontaktieren Sie proaktiv für die Wartung.

2.2 Energielabeling als mächtiges Verkaufsinstrument

Das EU-Energielabel ist nicht nur Vorschrift, sondern ein mächtiges Verkaufsinstrument. Energieeffizienzklassen für Wohnraumlüftungsgeräte:

  • Klasse A+: SEC (Specific Energy Consumption) ≤ -42 kWh/m²a
  • Klasse A: SEC ≤ -34 kWh/m²a
  • Klasse B: SEC ≤ -26 kWh/m²a

Geräte der Klasse A+ verbrauchen mindestens 42kWh/m² weniger Energie als der Referenzwert – das sind konkrete Kostenargumente für Ihre Kunden. Praktischer Tipp: Nutzen Sie das Energielabel aktiv in Ihrer Beratung. Ein Gerät der Klasse A+ statt B spart bei einem Einfamilienhaus jährlich etwa 150-200€ Energiekosten. Diese Zahlen überzeugen Kunden oft mehr als technische Wirkungsgrade.

Die Pluggit iconVent-Serie erreicht beispielsweise die Effizienzklasse A+ und kombiniert damit gesetzeskonforme Technik mit überzeugenden Wirtschaftlichkeitsargumenten.

2.3 CE-Kennzeichnung: Ihr rechtlicher Schutzschild

Herstellerpflichten:

  • CE-Kennzeichnung für komplette Lüftungsgeräte
  • Konformitätserklärung mit technischen Daten
  • Produktdatenblatt mit allen relevanten Kennwerten

Fachverantwortung: Bei der CE-Kennzeichnung sind Sie als Fachprofi in einer besonderen Verantwortung. Bei der Vervollständigung von Systemen kann der Installateur haftbar werden. Faustregel: Solange Sie Pluggit-Systeme nach Herstellervorgaben installieren und nur zugelassene Komponenten verwenden, bleiben Sie rechtlich auf der sicheren Seite. Bei Sonderlösungen oder erheblichen Systemerweiterungen sollten Sie vorab klären, wer die CE-Verantwortung trägt.

3. DIN 1946-6: Ihr Leitfaden für professionelle Lüftungsplanung

DIN 1946-6 (Ausgabe 2019-12) ist die zentrale deutsche Norm für die Lüftung von Wohngebäuden und bildet das technische Rückgrat einer fachgerechten KWL-Planung. Die aktuelle Ausgabe wurde gezielt an europäische Normen und Verordnungen angepasst und präsentiert eine klarere Struktur.

3.1 Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 entwickeln

Ein Lüftungskonzept gemäß DIN 1946-6 ist rechtlich erforderlich für Neubauten und Bestandsgebäude mit relevanten lüftungstechnischen Änderungen. Das Konzept umfasst vier zentrale Lüftungsstufen, die aufeinander aufbauen:

Stufe 1 – Feuchteschutz: Das ist das absolute Minimum zur Vermeidung von Schimmelbildung. Für Sie als Fachprofi bedeutet das: Diese Grundlüftung muss nutzerunabhängig funktionieren – auch wenn die Bewohner im Urlaub sind oder vergessen, die Anlage einzuschalten.

Stufe 2 – Reduzierte Lüftung: Grundlüftung bei Abwesenheit. Praktische Relevanz: Hier können Sie Ihren Kunden mit intelligenter Steuerung überzeugen – zeitgesteuerte oder präsenzbasierte Systeme sparen Energie ohne Komfortverlust.

Stufe 3 – Nennlüftung: Der Normalbetrieb für gute Luftqualität. Das ist Ihre Hauptplanungsgrundlage für die Geräteauslegung. Die meisten Berechnungen basieren auf dieser Stufe.

Stufe 4 – Intensivlüftung: Verstärkte Lüftung z.B. bei Partys. Verkaufsargument: Zeigt Ihren Kunden, dass das System auch bei besonderen Anforderungen funktioniert.

3.2 Bedarfsermittlung und präzise Volumenstromauslegung

Die normgerechte Bedarfsermittlung folgt einem strukturierten Verfahren. Statt sich in komplizierten Berechnungen zu verlieren, können Sie mit bewährten Richtwerten arbeiten. Für Wohnräume rechnen Sie mit etwa 30m³/h Zuluft pro Person. Für Schlafräume sind 20-25m³/h pro Person ausreichend. Feuchtebereiche wie Bäder benötigen etwa 40m³/h Abluft unabhängig von der Personenzahl.

Zentrale Berechnungsparameter:

  • Gebäudevolumen und beheizte Fläche
  • Personenanzahl und Nutzungsintensität
  • Raumluftqualitätsanforderungen (CO₂-Konzentration)
  • Feuchteanfall und Feuchteabfuhr

Beispiel für ein typisches Einfamilienhaus: Wohnzimmer (4 Personen) = 120m³/h, Küche = 60m³/h, Bad = 40m³/h, WC = 20m³/h. Gesamtbedarf etwa 240m³/h – das entspricht einem Pluggit ASPV2.0 aus der PluggEasy-Serie.

3.3 Praktische Umsetzung mit modernen KWL-Systemen

Die praktische Umsetzung der DIN 1946-6 zeigt sich exemplarisch in der iconVent-Serie für dezentrale Anwendungen. Diese wandintegrierten Geräte ermöglichen eine raumweise Lüftung mit Wärmerückgewinnung und sichern eine nutzerunabhängige Grundlüftung – ideal für Bestandssanierungen, da kein zentrales Kanalsystem erforderlich ist.

Für zentrale Systeme bietet das PluggPlan-System eine kompakte Lösung, die mit nur 21cm Aufbauhöhe in Zwischendecken integriert werden kann. Das System garantiert den nach DIN 1946-6 erforderlichen Mindestluftwechsel und arbeitet mit hocheffizienten Wärmerückgewinnungsgraden von über 80%.

4. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2024

4. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2024: Praxisrelevante Neuerungen für Installateure

Das GEG 2024 bündelt die energetischen Anforderungen für Neubauten und Sanierungen. Obwohl das GEG eine Lüftungsanlage nicht in jedem Gebäude ausdrücklich vorschreibt, führen die verschärften Effizienzvorgaben faktisch dazu, dass ohne kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung die gesetzlichen Ziele kaum erreichbar sind.

4.1 Warum KWL jetzt praktisch Pflicht wird

Das GEG verschärft die Energieanforderungen um etwa 25% gegenüber den Vorgängerregelungen. Konkret bedeutet das: Neubauten müssen etwa das erreichen, was früher als KfW-55-Haus galt. Ohne hocheffiziente Wärmerückgewinnung ist das kaum noch machbar.

Zusätzlich gilt ab 2024 die 65-Prozent-Regel für erneuerbare Energien bei neuen Heizungen. Für Fachprofis bedeutet das: Die Kombination aus Wärmepumpe und Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung wird zum Standard. Wer heute schon diese Kompetenzen aufbaut, sichert sich Marktanteile für die Zukunft.

4.2 Verschärfte Anforderungen an Lüftung und Luftdichtheit

Das GEG 2024 stellt bei Einsatz einer Lüftungsanlage hohe Anforderungen an die Luftdichtheit des Gebäudes. Der Luftwechsel bei 50Pa Druckdifferenz (n₅₀) muss unter 1,5h⁻¹ liegen, was einen Blower-Door-Test als Nachweis erforderlich macht.

Wesentliche Neuerungen des GEG 2024:

  • Verschärfung der Primärenergiebedarfs-Grenzwerte um etwa 25%
  • Verpflichtende 65-Prozent-Erneuerbare-Energien-Regel für Heizungen ab 2024
  • Erweiterte Nachweispflichten für lüftungstechnische Anlagen
  • Erhöhte Bußgelder bis 50.000€ bei Verstößen gegen die energetischen Anforderungen

Geschäftschance für Installateure: Bieten Sie Ihren Kunden ein Komplettpaket aus Lüftungsanlage, professioneller Installation und Dichtheitstest an. Viele Bauherren wissen nicht, dass sie diese Leistungen brauchen – hier können Sie als Experte beraten und zusätzliche Umsätze generieren.

4.3 Spezifische Anforderungen für Lüftungsanlagen im GEG 2024

Das GEG definiert keine fixen Luftwechselraten, sondern verweist für die hygienische Lüftung auf DIN 1946-6. In der energetischen Bilanzierung nach DIN 18599 können KWL-Systeme mit Wärmerückgewinnung angesetzt werden, wodurch sich die berechneten Lüftungswärmeverluste erheblich reduzieren.

Die neuen GEG-Paragraphen zur Lüftungstechnik haben direkte Auswirkungen auf Ihre Gerätewahl:

  • 65: Elektrische Leistungsbegrenzung für Ventilatoren – Praktische Auswirkung: nur noch hocheffiziente EC-Motoren verwenden
  • 66: Regelungen für Be- und Entfeuchtung – Praxiskonsequenz: Feuchtesteuerung wird Pflichtkomponente
  • 67: Volumenstromregelung und -begrenzung – Installation: bedarfsgeregelte Systeme bevorzugt förderungsfähig
  • 68: Wärmerückgewinnung als Pflichtkomponente – Geschäftsauswirkung: Abluftanlagen ohne WRG werden unverkäuflich

Moderne Pluggit-Systeme wie die PluggEasy-Serie mit bis zu 87 % Wärmerückgewinnung sind bereits heute für die Standards von morgen ausgelegt und erfüllen alle GEG-Anforderungen problemlos.

4.4 Fachunternehmererklärung und Nachweisverfahren

Nach der Inbetriebnahme einer Lüftungsanlage ist eine ordnungsgemäße Inbetriebnahme abzunehmen, in der bestätigt wird, dass die Anlage gemäß den anerkannten Regeln der Technik installiert und einreguliert wurde. Dieses Abnahmeprotokoll muss zusammen mit dem Lüftungskonzept, den Messprotokollen der Volumenströme und dem Dichtheitsnachweis als Nachweis der GEG-Konformität dokumentiert werden.

Erforderliche Nachweisdokumente:

  • Lüftungskonzept nach DIN 1946-6
  • Blower-Door-Messprotokoll mit n₅₀-Wert
  • Volumenstromprotokoll aller Räume
  • Inbetriebnahmeprotokoll mit Bestätigung der normgerechten Installation
  • Gerätedokumentation mit technischen Kennwerten

5. Einhaltung von Energiestandards: KWL-Systeme und Bauvorschriften

Die Landschaft der Energieeffizienz-Standards in Deutschland ist von verschiedenen Zertifizierungsebenen geprägt, die jeweils spezifische Anforderungen an Lüftungssysteme stellen. Die deutsche Förderlandschaft bietet Ihnen und Ihren Kunden attraktive Finanzierungsmöglichkeiten – wenn Sie die Anforderungen kennen und erfüllen.

5. Einhaltung von Energiestandards

5.1 KfW-Standards: Förderkriterien und technische Anforderungen

Die KfW unterstützt aktiv die „Energiewende im privaten Gebäudebereich“ und bietet umfassende Finanzierungsprogramme für Neubauten, Bestandsimmobilien und energetische Sanierung. Moderne Lüftungssysteme sind dabei ein zentraler Baustein für die Erreichung der geforderten Effizienzstandards.

KfW 261 (klimafreundlicher Neubau) fördert Effizienzhäuser 40 mit mindestens 65% erneuerbarer Heizung. Praktische Konsequenz: Fast jeder Neubau braucht eine hocheffiziente Lüftungsanlage – das ist ein stabiler Markt für Ihr Unternehmen.

KfW 262 (Einzelmaßnahmen) fördert den nachträglichen Einbau von Lüftungsanlagen im Bestand. Hier liegt großes Potenzial für Ihre Sanierungsprojekte, denn viele Hausbesitzer wissen noch nicht, dass sie Förderung bekommen können.

5.2 BEG-Förderung: Maximale Ausschöpfung der Fördermöglichkeiten

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bietet für Lüftungsanlagen eine Grundförderung von 15% der Investitionskosten. Mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erhöht sich die Förderung um weitere 5% auf maximal 20%.

Rechnen Sie vor: Bei 15.000€ Investition sind das 3.000 € Förderung – ein starkes Verkaufsargument, das Projekte finanzierbar macht, die sonst am Budget scheitern würden.

Förderkriterien für Wärmerückgewinnung:

  • Wärmerückgewinnungsgrad ≥ 75% bei Nenndurchfluss
  • Spezifischer Ventilatorstrom ≤ 0,35W/(m³/h) bei 100Pa
  • Schallschutz-Anforderungen nach DIN 4109
  • Hygieneanforderungen nach VDI 6022

Alle Pluggit-Systeme erfüllen diese Anforderungen und sind damit automatisch förderfähig.

5.3 Passivhaus-Standards in der Praxis

Passivhaus-Projekte stellen höchste Anforderungen, bieten aber auch die besten Margen. Die technischen Kriterien sind klar definiert:

Technische Kriterien:

  • Wärmerückgewinnungsgrad >75% (besser 85%)
  • Schallschutz <25dB(A) in bewohnten Räumen
  • Gebäudedichtheit n₅₀ ≤0,6h⁻¹

Pluggit für Passivhaus: Die zentrale Avent-P-Serie erreicht über 90% WRG und ist Passivhaus-zertifiziert. Auch dezentrale Lösungen wie die iconVent-Serie können Passivhaus-Standards erfüllen, wenn die Gesamtplanung stimmt.

6. KWL-Leistungsoptimierung: Maximierung der Energieeffizienz

6.1 Der Energieausweis als Verkaufsinstrument

Jede installierte Lüftungsanlage verbessert den Energieausweis des Gebäudes erheblich. Eine KWL mit 85% Wärmerückgewinnung kann die Lüftungswärmeverluste um 70-90% reduzieren. Praktisches Beispiel: Ein Einfamilienhaus springt oft von Effizienzklasse D auf B – das ist Wertsteigerung, die Sie Ihren Kunden quantifizieren können.

Verkaufsargument: Zeigen Sie Ihren Kunden die Vorher-Nachher-Berechnung des Energieausweises. Die Verbesserung ist oft erheblich und rechtfertigt die Investition.

6.2 ServoFlow-Technologie: Pluggit-Vorsprung nutzen

Die ServoFlow-Technologie von Pluggit ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Was das System macht: Es kalibriert sich bei der Inbetriebnahme automatisch und hält Zu- und Abluft dauerhaft in Balance – ohne aufwendige manuelle Einregulierung.

Der praktische Vorteil: Weniger Aufwand bei der Inbetriebnahme, weniger Nachbesserungen, zufriedenere Kunden. Verkaufsargument: Das System „denkt mit“ und optimiert sich selbst – das ist moderne Technik, die begeistert.

6.3 Zentral oder dezentral: Die richtige Beratung

Die Systemwahl hängt von vielen Faktoren ab. Beratungshilfe: Erstellen Sie eine einfache Entscheidungsmatrix für Ihre Kunden. Kriterien wie Gebäudeart, Sanierungsumfang, Budget und persönliche Präferenzen helfen bei der optimalen Systemwahl.

Zentrale Systeme eignen sich für Neubauten und Komplettsanierungen, bieten maximale Effizienz und zentrale Wartung. Dezentrale Systeme sind ideal für Bestandssanierungen, denkmalgeschützte Gebäude und etappenweise Modernisierung.

6.4 Praxisbeispiel: Effizienzhaus Plus Bad Homburg

Das Effizienzhaus Plus der Familie Klawitter in Bad Homburg demonstriert exemplarisch die Rolle moderner Lüftungstechnik in Höchsteffizienzhäusern. Das Projekt gewann den 1. Platz beim DMK Award für nachhaltiges Bauen.

Technische Lösung:

  • Pluggit AP 310 Zentralgerät mit >90% Wärmerückgewinnung
  • PluggFlex PK150/200 Flachkanalsystem für optimale Integration
  • Schalldämpfer SD180-P für geräuscharmen Betrieb
  • Bedarfsregelung mit VOC- und Feuchtesensoren

Das Ergebnis: Das Haus produziert mehr Energie als es verbraucht – die Lüftungsanlage trägt wesentlich dazu bei. Für Ihre Argumentation: Zeigen Sie solche Referenzen, um die Leistungsfähigkeit moderner Lüftungstechnik zu demonstrieren.

7. Gesetzliche Anforderungen erfüllen: Schutz vor Haftungsrisiken

Die ordnungsgemäße Installation und Dokumentation schützt Sie vor späteren Problemen und sichert Gewährleistungsansprüche ab.

7.1 DIN EN 12599: Messtechnik, die sich lohnt

Die Norm zur Messung und Leistungsprüfung ist rechtlich relevant, weil sie die Grundlage für Abnahme und Gewährleistung bildet. Praktisches Vorgehen: Messen Sie an allen Luftauslässen, justieren Sie die Ventile bis Soll- und Ist-Wert übereinstimmen, dokumentieren Sie alle Messwerte.

Warum das wichtig ist: Ohne ordnungsgemäße Einregulierung erreichen Sie weder die geplante Effizienz noch die zugesagten Raumluftmengen. Im Schadensfall ist das Messprotokoll Ihr Nachweis für fachgerechte Installation.

7.2 Saisonale Optimierung: Ganzjährig zufriedene Kunden

Moderne Lüftungsanlagen müssen das ganze Jahr optimal funktionieren. Im Sommer aktiviert der automatische Bypass die natürliche Nachtkühlung – kühle Außenluft gelangt direkt ins Gebäude. Im Winter schützen Frostschutzstrategien den Wärmetauscher vor Vereisung.

Ihr Vorteil: Programmieren Sie diese Funktionen gleich bei der Inbetriebnahme richtig. Das verhindert Rückfragen und zeigt Ihre Kompetenz.

7.3 Wartung: Geschäftsmodell und Rechtspflicht

Systematische Wartung ist nicht nur technisch sinnvoll, sondern rechtlich verpflichtend. Entwickeln Sie Wartungsverträge mit klaren Intervallen: monatliche Nutzerkontrolle, halbjährlicher Filterwechsel, jährliche Vollinspektion, dreijährliche Kanalreinigung.

Geschäftschance: Wartungsverträge generieren planbare Einnahmen und stärken die Kundenbindung. Rechtssicherheit: Dokumentierte Wartung ist Ihr Nachweis bei Gewährleistungsfällen.

8. Praxisintegration: Vom Konzept zur erfolgreichen Installation

Erfolgreiche KWL-Projekte brauchen systematische Planung und professionelle Abwicklung.

8. Praxisintegration

8.1 Die richtige Systemwahl treffen

Zentrale Systeme sind optimal für Neubauten mit geplanten Installationsschächten, größere Wohneinheiten über vier Räume und Projekte mit Fokus auf maximaler Energieeffizienz. Dezentrale Systeme eignen sich ideal für Bestandssanierungen ohne umfassende Umbaumaßnahmen, denkmalgeschützte Objekte und etappenweise Sanierung.

Beratungshilfe: Entwickeln Sie einen einfachen Entscheidungsbaum für Ihre Kunden. Das schafft Klarheit und beschleunigt Kaufentscheidungen.

8.2 Erfolgsgeschichte: Wohnprojekt Pflaumenweg Frankfurt (Oder)

Das Wohnprojekt Pflaumenweg in Frankfurt (Oder) mit 48 Wohneinheiten zeigt, wie moderne Lüftungstechnik in großen Projekten funktioniert. Die Herausforderung: 48 individuelle Wohneinheiten, kostensensible Zielgruppe, wartungsfreundliche Lösung.

Die Lösung: PluggPlan-Systeme in jeder Wohneinheit mit nur 21 cm Aufbauhöhe, über 80% Wärmerückgewinnung, automatische Feuchtesteuerung. Das Ergebnis: Verbrauchswerte 25% unter Planungsansatz, 97% Bewohnerzufriedenheit, deutlich reduzierter Wartungsaufwand.

Technische Videos | Planung und Installation einer dezentralen Wohnraumlüftung mit iconVent [Zugang zu den Videos]

8.3 Inbetriebnahme: Was geprüft werden muss

Eine systematische Funktionsprüfung ist Voraussetzung für optimale Leistung:

  • Volumenströme (Zu-/Abluft): Differenz zwischen Zu- und Abluft ≤10%
  • Steuerungstest: alle Sensoren, Timer und manuelle Funktionen testen
  • Dokumentation: klare Nutzeranleitung & Filterwechselplan mit Erinnerungsfunktion

Ein durchdachter Wartungsplan ist entscheidend:

  • Filterwechsel: optimal alle 6–8 Monate, Mindestanforderung alle 12 Monate
  • Jährliche Wartung: Sichtprüfung von Wärmetauschern und Ventilatoren, Plausibilitätsprüfung der Sensorik
  • Sichtprüfung der Luftkanäle (alle 5 Jahre) für zentrale Lüftungssysteme

9. FAQ: Häufige Fragen zu Vorschriften und Standards

Welche Wärmerückgewinnungsgrade brauche ich für eine KfW-Förderung?

Für die BEG-Förderung sind mindestens 75% WRG erforderlich, meist kombiniert mit maximal 0,35W/(m³/h) Ventilatorleistung. Ein Wärmerückgewinnung über 80% bietet zusätzliche Sicherheit. Alle Pluggit-Systeme erfüllen diese Anforderungen problemlos.

Wie dokumentiere ich korrekt nach DIN 1946-6?

Sie benötigen ein Lüftungskonzept vom Fachplaner und ein detailliertes Messprotokoll der Volumenströme nach der Inbetriebnahme. Zusammen mit der Fachunternehmererklärung ist das Ihr Nachweis der Normeinhaltung.

Was ändert sich durch das GEG 2024 in der Praxis?

Die Energieanforderungen werden um etwa 25% verschärft, die 65-Prozent-Regel für erneuerbare Energien kommt, KWL mit Wärmerückgewinnung wird praktisch unverzichtbar. Für Sie bedeutet das: stabilerer Markt und weniger Diskussionen über die Notwendigkeit von Lüftungsanlagen.

Wann ist ein Blower-Door-Test Pflicht?

Bei Neubauten mit KWL-Anlage (n₅₀ <1,5h⁻¹), bei KfW-Förderung und Passivhaus-Standard (n₅₀ ≤0,6h⁻¹). Kostentragung: Bei nicht bestandenem Test entstehen Nachbesserungskosten – daher kontinuierliche Dichtheitskontrolle während der Installation durchführen.

Welche Pluggit-Systeme erfüllen welche Standards?

Passivhaus: PluggEasy mit bis zu 87% WRG, iconVent-Serie mit ~85% WRG. KfW-Standards: alle PluggPlan-Systeme mit >80% WRG. BEG-Förderung: PluggEasy-Serie mit >87% WRG und <0,28W/(m³/h) Ventilatorleistung.

Was kostet ein Verstoß gegen GEG 2024?

Bei bewussten Verstößen fallen Bußgelder bis 50.000€ an. Ihr Risiko: Falsche Installation führt zu Nachbesserungspflicht und Haftungsansprüchen. Schützen Sie sich durch vollständige Dokumentation und normgerechte Installation.

Was passiert bei unzureichender Wartung?

Gewährleistungsansprüche erlöschen, Haftungsrisiken bei Gesundheitsschäden, Verlust von Förderungen. Lösung: Wartungsverträge mit automatischer Dokumentation– das schützt Sie und bindet Kunden.

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